emergenCITY erhält neue Verstärkung. Die Professor*innen Britta Schmalz und Jan Gugenheimer haben ihre Arbeit bei emergenCITY aufgenommen und bereichern emergenCITY um neue Forschungsperspektiven. Außerdem wird unser Wissenschaftler Dr. Michael Muma eine Professur antreten und setzt bei emergenCITY seine Forschung als Principal Investigator fort. (v. l. n. r.)

Prof. Dr. Britta Schmalz ist Expertin im Bereich der Hydrologie und Physischen Geographie und leitet an der TU Darmstadt das Fachgebiet Ingenieurhydrologie und Wasserbewirtschaftung. Bei emergenCITY wird Prof. Schmalz ein “Smart Flood and Low Flow Warning System” entwickeln – ein Warnsystem, das durch Umweltmonitoring Überschwemmungen und Niedrigwasser frühzeitig erkennt und vor diesen warnt. Als Folge des Klimawandels wird das starkregen- und Hochwasser-Risiko für Städte weiter ansteigen. Zugleich werden in vielen Regionen Hitzewellen, Dürren und Trockenheit zunehmen und zu Veränderungen von Niedrigwasserabflüssen führen. Es gibt also einen großen Bedarf Hochwasser- und Sturzflutgefahren, aber auch extreme Niedrigwasserstände frühzeitig zu erkennen. Die Warnungen des Systems sollen auf der Grundlage von Echtzeit-Messdaten erfolgen, die durch Datenfusion aus verschiedenen Quellen mittels künstlicher Intelligenz ausgewertet werden. Das System wird Prof. Schmalz in einem ausgewählten Testgebiet erproben.

Die Forschung von Prof. Jan Gugenheimer verfolgt vielfältige Themen im Bereich der Virtual Reality. Im Fachbereich Informatik der TU Darmstadt leitet Prof. Gugenheimer die neue Gruppe Mensch-Computer-Interaktion. Sein emergenCITY Projekt mit dem Titel „What-If Scenarios: In-Situ Visualization using Extended Reality” hat das Ziel, Experten und Behörden (z. B. Polizist*innen oder Feuerwehrleute) die Möglichkeit zu geben, durch Extended Reality Technologie komplexe Krisen- und Gefahrensituationen in einer „in-situ“ Analyse zu visualisieren. Die visuelle Analyse soll ein Verständnis der aktuellen Situation und darüber hinaus eine Risikoanalyse unter Berücksichtigung verschiedener „What-If“ Szenarien ermöglichen. Zum Einsatz kommen kann diese Technologie zum Beispiel bei Massenveranstaltungen, die in Bezug auf die Massenbewegung kritisch zu werden drohen. Zusätzlich zu den üblichen Bewältigungsstrategien wird hierdurch ein besseres Management von Menschenmengen und Menschenströmen möglich. Der Schwerpunkt des Forschungsprojekts liegt zunächst auf der Bewertung von Menschenmassen. Im Rahmen von emergenCITY bieten sich jedoch auch eine ganze Reihe von weiteren Möglichkeiten der Zusammenarbeit an.

Dr. Michael Muma ist Experte auf dem Gebiet der Signalverarbeitung. Seine Forschung im Fachgebiet Signalverarbeitung der TU Darmstadt beschäftigte sich mit robuster Signalverarbeitung und statistischem Lernen mit Anwendung in der Biomedizin und Sensorgruppensignalverarbeitung. Bei emergenCITY setzt Dr. Muma seine Arbeit an Radarsystemen für Kriseneinsätze fort. In seinem Projekt “T-Knock based DOA estimation for emergency response” geht es um die Bewertung von und Reaktion auf Notsituationen wie die Rettung von Menschen aus brennenden oder einsturzgefährdeten Gebäuden nach einem Erdbeben, Tornado oder Tsunami. In solchen Situationen sollen Roboter in das Krisengebiert vorgeschickt werden und Informationen über die Anzahl, die genauen Standorte und die Lebenszeichen gefährdeter Menschen sammeln. Anhand der Informationen kann das Rettungsteam eine optimale Rettungsstrategie ausarbeiten und durchführen. Das Projekt von Dr. Muma konzentriert sich auf Radarsysteme, die zur Lokalisierung von hinter Wänden eingeschlossenen Menschen verwendet werden können, wo herkömmlichen Sensoren, wie Lidar oder Wärmekameras, nicht weiterkommen.

Wir begrüßen herzlich die neuen emergenCITY-PIs und freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit.