In Krisen und Katastrophen ist es entscheidend, sich einen Überblick über zahlreiche Daten zu verschaffen. Wie das mit Hilfe von Extended Realiy (XR) gelingen kann, hat sich Julius von Willich in seiner Dissertation angeschaut. Am 16. Dezember verteidigte der emergenCITY-Wissenschaftler seine Arbeit, die im Telecooperation Lab an der TU Darmstadt entstand, unter dem Titel „Mission-Critical Interaction for Large Data-Spaces Leveraging Extended Reality“ erfolgreich.

Sensoren spielen zur Vorbeugung und während Katastrophen eine große Rolle. Sie messen zum Beispiel wichtige Parameter für Hochwasser, Waldbrand- oder Dürregefahr. „Mit der ständig zunehmenden Verbreitung von Sensoren wird es immer schwieriger, die von der modernen Gesellschaft erzeugten Daten zu verwalten“, sagt Julius von Willich. Sogenannte große Datenräume entstehen. Damit Menschen in Verantwortung in Katastrophen wichtige Entscheidungen treffen können, müssen sie mühelos auf diese Informationen in großen Datenräumen zugreifen können. „Daher sind reibungslose und intuitive Schnittstellen bei missionskritischen Interaktionen unerlässlich“, ergänzt der Wissenschaftler. XRs würden mit ihrer räumlichen Anzeigentechnologie ideale Bedingungen bieten, um Datenräume zu visualisieren.

In seiner Dissertation betrachtete er die notwendigen Interaktionskonzepte und die damit zusammenhängenden Herausforderungen. Wie kann beispielsweise eine Person eines Smart City Control Centers, die gerade Daten mithilfe von Virtual Reality analysiert, mit einer Person kommunizieren, die neue Lageinformationen von außen hereinbringt? Wie können sich Menschen am besten virtuell in XR fortbewegen? Wie können Benutzer:innen mühelos von einer in die andere virtuelle Realität wechseln?

A scientist receives a self-made black hat.
© privat

Einen ausgefallenen Doktorhut gab es für Julius von Willich nach erfolgreicher Verteidigung seiner Arbeit im Dezember.

„Die Dissertation war ein anstrengendes, aber auch spannendes Erlebnis. Die Zusammenarbeit innerhalb emergenCITYs ermöglichte mir interessante Einblicke in verschiedene Teilbereiche und brachte mir deren diverse Blickpunkte auf Krisen näher“, sagt Julius von Willich.

Die Doktorarbeit wurde von Professor Max Mühlhäuser vom Fachbereich Informatik und Professor Florian Alt von der Ludwig-Maximilians-Universität München begutachtet. Die Professoren Christian Reuter (Fachgebiet Wissenschaft und Technik für Frieden und Sicherheit) und Jan Gugenheimer (Fachgebiet Human-Computer Interaction) gehörten dem Prüfungsausschuss an. Julius von Willich wird im Anschluss neue Wege in der Industrie gehen.

Weitere Informationen

Julius von Willich

Video: emergenCITY-Projekt City MoVIE
Video zum emergenCITY-Projekt City MoVIE, an dem Julius von Willich mitarbeitete.