Reise zur FOSDEM nach Brüssel
Die drei emergenCITY-Laboringenieure holten sich Inspirationen auf einem der größten Treffen für Open-Source-Entwickler:innen
Die drei emergenCITY-Laboringenieure holten sich Inspirationen auf einem der größten Treffen für Open-Source-Entwickler:innen
Am Wochenende des 1. und 2. Februar nahmen wir an der 25. Ausgabe des „Free Open Source Developers’ European Meeting“ (FOSDEM) in Brüssel, Belgien, teil. Als eine der größten Zusammenkünfte von Open-Source-Entwickler:innen und -Communitys brachte die FOSDEM über 1.100 Redner:innen und zahlreiche Teilnehmer:innen aus verschiedenen Branchen, der Wirtschaft, Wissenschaft und sogar der Regierung zusammen. Es war ein inspirierendes Wochenende innovativer Projekte, aufschlussreicher und zum Nachdenken anregender Diskussionen sowie neuer Entwicklungen im Bereich Open-Source-Software und -Hardware im Allgemeinen.
Bevor wir die Konferenz besuchten, nahmen wir uns etwas Zeit, um Brüssel zu erkunden. Wir probierten die berühmten Waffeln, Pommes und das Bier der Stadt und besuchten ikonische Wahrzeichen wie den wunderschönen Grand-Place und das beeindruckende Atomium. Die Mischung aus historischer Architektur und modernem Stadtleben bildete einen großartigen Auftakt für das Wochenende.
Mit über 35 Tracks, die an beiden Tagen parallel liefen, war es für uns unmöglich, alles zu sehen, was die Konferenz zu bieten hatte. Dennoch gelang es uns, einige besonders interessante Vorträge über Cloud- und Collaborationsoftware, die Freischaltung historischer und nicht mehr erhältlicher Geräte wie eines Commodore C900, Open-Hardware-Projekte wie e-Ink-Monitore, LoRa-Mesh-Netzwerke und Open-Source-Rocketry zu besuchen. Eine kurzweilige Session mit knappen „Lightning Lightning Talks“ sorgte für eine unterhaltsame Auffrischung mit einer breiten Palette an Themen und Ideen, während andere Sessions wie ein Vortrag über Concurrency Testing tiefer ins Detail gingen.
In vielen Fällen machte es die schiere Anzahl der Teilnehmer:innen schwierig, in einige der Vorträge oder sogar ganze Tracks zu gelangen, da sich viele Räume schnell füllten. In diesen Fällen konnten wir auf die Live-Streams für jeden Raum zurückgreifen. Für die Vorträge, an denen wir nicht teilnehmen konnten, sind wir dankbar, dass diese Streams in Aufzeichnungen umgewandelt wurden und weiterhin kostenlos online verfügbar sind. Wir haben noch eine ganze Reihe von Vorträgen nachzuholen, um sicherzustellen, dass wir keine interessanten Leckerbissen aus dem riesigen Wissensschatz der Veranstaltung verpassen.
Einer der Höhepunkte der FOSDEM ist die Vielzahl von Communityständen, an denen Entwickler:innen und Organisator:innen ihre Projekte vorstellen. Wir haben die neuesten Entwicklungen im Open-Source-3D-Druck mit Prusa erkundet, Erfahrungen, Tipps und Tricks mit den Entwickler:innen von FreeCAD ausgetauscht und uns die verschiedenen Fortschritte bei Git-verwandter Versionsverwaltung und Kollaborationstools angeschaut.
Zwischen den Vorträgen und Ständen weckten mehrere Projekte unser Interesse, sowohl in unserer Rolle als Laboringenieure als auch darüber hinaus. Zu diesen Projekten gehören autonome Open-Source-Drohnen, das Pocket Science Lab und die Arbeit der Libre Space Foundation, die Open-Source-Lösungen für Raumfahrttechnologie und Satellitenkommunikation vorantreibt.
Die FOSDEM ist jedoch viel mehr als eine Konferenz mit Vorträgen und Ständen. Es ist eine Veranstaltung, bei der Open-Source-Entwickler:innen, Forscher:innen und Entscheidungsträger:innen aus Wissenschaft, Industrie, Verwaltung und Politik zusammenkommen und sich vernetzen. Ihre Leidenschaft für offene Zusammenarbeit und Wissensaustausch war in jedem Gespräch auf dem Flur und jeder spontanen Diskussion zu spüren. Es war inspirierend, mit einem langjährigen Thunderbird-Entwickler über den neuesten Stand der Sicherheit bei der E-Mail-Authentifizierung zu diskutieren oder Smartphones anzuschauen, die von den Ketten ihrer Herstellern befreit wurden. Auf diese Weise beeinflusste die Open-Source-Gemeinschaft nicht nur uns, sondern auch umgekehrt.
Die Teilnahme an der FOSDEM 2025 war eine aufregende und höchst informative Erfahrung, die uns wertvolle Einblicke in neue Trends verschaffte und unsere Verbindung zur Open-Source-Community stärkte. Die Veranstaltung hat die Bedeutung von freier und quelloffener Software und Hardware für die Förderung von Innovationen und die Gestaltung einer kollaborativen technologischen Zukunft erneut bestätigt. Wir freuen uns schon jetzt auf die nächste Veranstaltung im nächsten Jahr!
Julian Euler ist Laboringenieur bei emergenCITY.