Bei der Hochwasserkatastrophe im Juni 2021 kam es durch die Verwüstung zu einem länger anhaltenden Blackout in der Region. Dörfer und Städte waren abgeschnitten von Strom, fließend Wasser und dem Internet. Der Ausfall der Kritischen Infrastrukturen stellte auch Helfer*innen und Einsatzkräfte bei Technik und Organisation des Krisenmanagements vor große Probleme. So zeigt sich, dass gerade kritische Infrastrukturen resilienter und widerstandsfähiger werden müssen, um auf künftige Krisen und Katastrophen besser vorbereitet zu sein und hier besser agieren zu können.
Die Herausforderung, die Widerstandfähigkeit und das Krisenmanagement Kritischer Infrastrukturen zu verbessern betrifft jedoch eine Vielzahl an Akteuren. Um zu erforschen, ob und wo die Koordination der Akteure noch verbessert werden kann, führte emergenCITY-Professorin Michèle Knodt mit ihrem Team Umfragen in mehreren deutschen Großstädten durch. Das Ausgangszenario der Umfrage war ein möglicher langanhaltender und großflächiger Stromausfall.
Die Ergebnisse der Umfrage sind in diesem Video auf den Punkt gebracht. Die Forschenden fanden heraus, dass die Koordination der Resilienzmaßnahmen vorrangig als einseitige und informationsbasierte „Führungskoordination“ stattfindet. Ein Viertel der Städte immerhin führte „Austauschkoordination“ im Rahmen einmaliger Ad-hoc-Konsultationen durch. Der dritte mögliche Koordinationstyp, die „Positive Koordination“, bei der eine regelmäßige und institutionalisierte gemeinsame Planung aller Akteure im Mittelpunkt steht, wird bisher jedoch nur von wenigen deutschen Städten aufgenommen. Die fehlende „Positive Koordination“ ist, so die Forschenden, in vielen Städte das fehlende Teil des Resilienz-Puzzles. Die Ergebnisse wurden in einem wissenschaftlichen Artikel veröffentlicht.