Unsere kritischen Infrastrukturen werden immer komplexer und somit auch krisenanfälliger. Auch wenn kaum einer damit rechnet – menschliches oder technisches Versagen, Naturkatastrophen, Pandemien, Cyber- oder Terrorangriffe können auch in Deutschland zu einem überregionalen Stromausfall führen, der länger als 24 Stunden anhält. Städte stehen dann als untere Katastrophenschutzbehörden vor der großen Herausforderung auf dieses Szenario zu reagieren und bis zu seiner Bewältigung möglichst gut durch die Krise zu kommen.
Prof. Michèle Knodt und Dr. Alice Knauf von emergenCITY haben die Vorbereitung und die Maßnahmen der lokalen Katastrophenschutzämter deutscher Großstädte auf mögliche Blackouts untersucht. Im zweiten emergenCITY Policy Paper Krisenfest durch dunkle Zeiten – Wie resilient sind deutsche Großstädte gegenüber Stromausfällen? sind ihre Ergebnisse nun veröffentlicht.
Auch im gemeinsamen Online-Podium mit der Schaderstiftung im Rahmen der emergenCITY Woche 2021 wurden die Ergebnisse vorgestellt. Spannende Beträge waren zudem von Klaus Andres vom e-Netz Südhessen und von Tobias Fuß vom THW Darmstadt zu hören. Hier konnte der Dialog also bereits beginnen.
Denn die Studie von Knodt und Knauf zeigt, dass obwohl die meisten Katastrophenschutzämter sich durchaus mit dem Szenario auseinandersetzen, die Zusammenarbeit zwischen Akteuren bisher oft auf einen einmaligen Austausch beschränkt bleibt. In ihrem Policy Paper geben Knodt und Knauf deshalb sechs Empfehlungen, um zukünftig gegenüber Blackouts besser gewappnet zu sein: Den Umgang mit dem Szenario üben; Auf eine angespannte Personalsituation einstellen; Katastrophenschutzamt personell stärken; Bevölkerung in ihrer Vielfalt wahrnehmen; Katastrophenschutz als Querschnittsaufgabe stärken; Kooperative Formate verstetigen und ausbauen.