Auch in der Landwirtschaft ist Resilienz ein wichtiger Faktor. Neue Technologien der Automatisierung und Datenerfassung im Bereich des Smart Farming optimieren die Landwirtschaft und tragen gleichzeitig zur Ressourcenschonung und zum Klimaschutz bei. Allerdings erhöht sich dadurch auch die Abhängigkeit von zentralen Diensten, bei denen gesammelte Daten gespeichert werden. Ein Ausfall der Internetverbindung oder des zentralen Dienstes durch einen Cyberangriff oder eine Krise kann zu Produktionsausfällen bei allen angeschlossenen Betrieben und im schlimmsten Fall zu Versorgungsengpässen führen.
AgriRegio soll hier eine Lösung mit mehr Resilienz aufzeigen, indem dezentrale Sensornetze lokal für jeden landwirtschaftlichen Betrieb aufgebaut werden. Das Projekt vom Fachgebiet Wissenschaft und Technik für Frieden und Sicherheit (PEASEC) geleitet von emergenCITY-Wissenschaftler Professor Christian Reuter setzt auf Open-Source-Technologien, mit deren Hilfe die Daten mehrerer Sensoren erfasst und analysiert werden können. Übermittelt werden die Sensordaten per Funk, was bei einem Ausfall des Internets die Funktionsfähigkeit weiterhin garantiert. Gespeichert werden die Daten lokal und unabhängig von externen Dienstleistern auf den einzelnen Betrieben in einer “HofBox”, einem kostengünstigen Server, der im Rahmen des Vorgänger-Projekts “GeoBox-Infrastruktur” vorgestellt wurde und fortwährend weiterentwickelt wird.
Zum Piloteinsatz kommt AgriRegio während der nächsten zwei Jahre bei Betrieben in der Region Nahe-Donnersberg in Rheinland-Pfalz, die sich für einen Test als Partner zur Verfügung gestellt haben. Unterstützt wird das Projekt vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) mit einer Förderung von rund 800.000 Euro.