Sie sind die zentralen Publikationen der interdisziplinären Forschungsarbeit bei emergenCITY: Die emergenCITY Policy Papers verhandeln richtungsweisende Ergebnisse aus der Resilienz- und Katastrophenforschung nicht nur für ein wissenschaftliches Fachpublikum. Als interdisziplinäre Standpunktpapiere setzen sie Akzente und grundlegende Eckpfeiler auch für aktuelle Debatten und Entscheidungen im Krisen- und Katastrophenmanagement.
Fünf Papiere sind im Kontext dieser Publikationsserie bisher erschienen. Sie stehen jetzt alle auf der emergenCITY Website in einem überarbeiteten Design frei zum Download und zum Zitieren zur Verfügung. Gemeinsam erarbeitet von je verschiedenen Forschungsleiter:innen von emergenCITY präsentieren sie Analysen und Handlungsempfehlungen zu einer breiten Palette von Themen.
PP1- Resiliente Informations- und Kommunikationstechnologie
von Matthias Hollick, Jens Ivo Engels, Cornelia Fraune, Bernd Freisleben, Gerrit Hornung, Michèle Knodt und Max Mühlhäuser
Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) spielt bei der Reaktion auf und der fortdauernden Bewältigung von Krisen eine entscheidende Rolle. Das Policy Paper 1 präsentiert Gründe für eine steigende Fragilität und abnehmende Resilienz von IKT und gibt Empfehlungen, wie die Resilienz heutiger und künftiger IKT erhöht und nachhaltig gewährleistet werden kann. Denn erst, wenn IKT trotz signifikanter Beeinträchtigungen eine akzeptable Mindest- bzw. Ersatzfunktionalität aufrechterhalten kann und für die zügige Rückkehr zum Normalverhalten gerüstet ist, kann sie aus Sicht der emergenCITY-Forschenden als resilient bezeichnet werden.
PP2 - Krisenfest durch dunkle Zeiten
von Michèle Knodt und Alice Knauf
Menschliches oder technisches Versagen, Naturkatastrophen, Pandemien, Cyber- oder Terrorangriffe können auch in Deutschland zu einem überregionalen Stromausfall führen, der länger als 24 Stunden anhält. Städte stehen dann vor der Herausforderung reagieren zu müssen, um diese Krise gelungen zu überbrücken. Das Policy Paper 2 untersucht Maßnahmen der lokalen Katastrophenschutzämter deutscher kreisfreier Großstädte auf das Szenario. Daneben zeigen die emergenCITY-Forschenden weitere Handlungsoptionen auf, wie Städte zukünftig bei einem langanhaltenden überregionalen Stromausfall besser gewappnet sein können.
PP3 - Koordination im Katastrophenmanagement
von Prof. Michèle Knodt und Eva Katharina Platzer
Aktuelle Katastropheneinsätze, wie beim Starkregenereignis vom Sommer 2021 im Ahrtal, eröffnen neue Debatten, wie die Zusammenarbeit von Einsatzkräften im deutschen Bevölkerungs- und Katastrophenschutz besser koordiniert werden kann. Das Policy Paper analysiert, wo aktuelle Schwachstellen im Katastrophenmanagement liegen. Außerdem geben die emergenCITY-Forschenden Handlungsempfehlungen, wie Koordinationsprozesse zwischen den Beteiligten des Katastrophenmanagements in der direkten Reaktion und dessen Bewältigung verbessert werden können.
PP4 - Kooperative Resilienz
von Michèle Knodt, Alice Engel, Sonja Petersen, Marie Kluge, Christine Quittkat und Hans-Joachim Linke
Erfolgreiches städtisches Katastrophenschutzmanagement erfordert die Zusammenarbeit von Behörden, Organisationen, Unternehmen sowie der Bevölkerung. Partizipation spielt dabei eine zentrale Rolle, da die frühzeitige Einbindung der Akteure die Qualität und Akzeptanz von Entscheidungen erhöht. Das Policy Paper 4 zeigt verschiedene Partizipationsstufen und den idealtypischen Ablauf eines kooperativen Partizipationsprozesses zur Entwicklung eines Krisenmanagementplans. Die emergenCITY-Forschenden betonen, dass Ko-Kreation-Prozesse maßgeblich sind, um die Resilienz von Städten zu erhöhen und Krisen zu bewältigen.
PP5 - Resilienz in der digitalisierten Landwirtschaft
von Franz Kuntke und Christian Reuter
Die Abhängigkeiten landwirtschaftlicher Betriebe von Kommunikations- und Energieinfrastruktur nehmen zu, doch die Auswirkung dieses aktuellen Trends auf die Widerstandsfähigkeit des Sektors bleibt noch unklar. Das Policy Paper 5 betrachtet spezifische Sicherheitsrisiken in der fortschreitenden Digitalisierung und der steigenden Bedeutung von Daten in der Landwirtschaft kritisch. Die emergenCITY-Forschenden betonen, dass mehr Sicherheit und Resilienz gegenüber Infrastrukturausfällen sowie der Schutz von Daten essenziell sind, damit die Digitalisierung die Situation der Betriebe nachhaltig verbessert.