Vom 9. bis 11. Oktober öffnete das Schloss Herrenhausen in Hannover im Rahmen der Themenwoche Wasser zwischen den Extremen seine Türen für das Symposium Wasser als öffentliche Angelegenheit – Water Literacy. Stephan Lorenz und Karsten Gäbler (Thüringer Wasser-Innovationscluster, Uni Jena) sowie Cordula Dittmer (Katastrophenforschungsstelle, FU Berlin) und Pia-Johanna Schweizer (Forschungsinstitut für Nachhaltigkeit, Helmholtz-Zentrum Potsdam) haben die Veranstaltung organisiert.
In den drei Tagen diskutierten Wissenschaftler:innen verschiedener Disziplinen mit Praktiker:innen und Angehörigen von NGOs, unterschiedliche Fragen um das Element Wasser sowie Thematiken zur öffentlichen Wasserpolitik. emergenCITY-Wissenschaftlerin Nadja Thiessen war zu Gast im Panel Elementare Gewalten, moderiert von Cordula Dittmer, und brachte mit ihrem Beitrag Historisches Hochwasserwissen die geschichtswissenschaftliche Perspektive ein. Sie ging dabei auf Wahrnehmungen vergangener Ereignisse ein, z.B. auf das Hochwasser 1909 in Wertheim, bei dem es zu einer Art Katastrophentourismus kam. Dazu stellte sie exemplarisch historische Gedenkpraktiken und überlieferte Erinnerungsstücke, wie zeitgenössische Ansichtskarten, vor. Thiessens abschließender Appell lautete, historisches Wissen über (Hoch-)Wasser in einer Water Literacy mitzudenken und aufzunehmen.
Weitere anregende Beiträge im Panel lieferten die Umweltpsychologin Anna Heidenreich (Weizenbaum-Institut), die Soziologin und THW-Hauptamtliche Petra Krüger sowie Martha Wingen (HochwasserTok und Kommunalverband Städteregion Aachen).
Unweit des Tagungsortes ließen sich historische Hochwassermarken der Leine entdecken (c) Nadja Thiessen
Über die Autorin:
Nadja Thiessen arbeitet als Postdoktorandin am Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte von Prof. Dr. Jens Ivo Engels. Ihre Forschungsschwerpunkte bei emergenCITY sind das Lernen aus vergangenen Katastrophen und die Nutzung von historischem Erfahrungswissen zur Krisenbewältigung.