Das Starkregenereignis vom Sommer 2021 im Ahrtal mit mehr als 180 Tote, hunderten Verletzte und großen Verwüstungen hat die Debatte über den Umgang mit solchen Katastrophen ganz nach oben auf die Tagesordnung befördert. Prof. Dr. Michèle Knodt und Eva Platzer vom Fachbereich Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften der TU Darmstadt und vom LOEWE Zentrum emergenCITY haben sich das Katastrophenmanagement im Detail angesehen. In einem emergenCITY Policy Paper analysieren sie die Schwachstellen des Katastrophenmanagements und geben Handlungsempfehlungen für ein besseres Katastrophenmanagement.
Bei Katastropheneinsätzen der Größenordnung des Ahrtal Hochwassers sind viele Kräfte beteiligt. Neben dem Katastrophenschutz- und Verwaltungsstab sind dies die Einsatzkräfte vor Ort, die politisch Verantwortlichen auf unterschiedlichen Ebenen und auch Spontanhelfer:innen. Daher ist die Koordination zwischen diesen Einheiten eine der großen Herausforderungen, die sowohl durch Anpassungen der Strukturen, Verbesserungen in den Ausbildungs- und Einsatzkonzepten und der Einrichtung einer Schnittstelle zu den Spontanhelfer:innen verbessert werden kann. Helfen könnten hier gut vernetzte Expertenteams als eine Art schnelle Einsatztruppe, zur Unterstützung lokaler Katastrophenschutzstabsmitglieder. Zudem sollten politische Entscheidungsträger:innen auf allen Ebenen in die Ausbildung und Übungen im Katastrophenmanagement aktiv einbezogen werden, um im Krisenfall schnell und adäquat reagieren zu können.
Das ausführliche Policy Paper kann hier abgerufen werden.