Extremwetter oder Cyberangriff – welchen Unterschied macht das für die Vorsorge und Gefahrenabwehr bei digitalen Infrastrukturen?
Im Rahmen der diesjährigen emergenCITY Woche lädt emergenCITY mit der Schader-Stiftung am 20. Juni zu einer gemeinsamen Tagung ein. Aus verschiedenen Blickwinkeln soll über Präventions- und Bewältigungsansätze für Ausfälle durch Cyberangriffe und Extremwetter-Ereignisse diskutiert werden.
Mit zunehmender Digitalisierung können technische Probleme oder gar Cyberangriffe auf digitalisierte Infrastrukturen zu gravierenden Ausfällen führen, die z.B. Einschränkungen der Versorgung mit lebenswichtigen Gütern oder eine Gefährdung der öffentlichen Sicherheit nach sich ziehen. In resilientem Design, also der integrierten Anpassungsfähigkeit von Systemen an verschiedene sich verändernde Bedingungen, liegt ein vielversprechender Ansatz, um widerstandsfähige Infrastrukturen zu schaffen. Zum einen setzt man dabei auf präventive Ansätze, zum anderen soll im Falle einer konkret eingetretenen Störung die kontinuierliche Versorgung sichergestellt werden.
Im Hinblick auf die Gefahrenlage und -reaktion kann es hierbei durchaus einen Unterschied machen, ob ein Ausfall auf ein Extremwetter-Ereignis (Betriebssicherheit) oder einen Cyberangriff (Angriffssicherheit) zurückzuführen ist. Doch auch Überschneidungen beider Gefahren kommen vor, wenn beispielsweise ein Cyberangriff auf ein Krankenhaus die Betriebssicherheit der Patient*innenversorgung gefährdet. Gegenmaßnahmen sind dann ggf. sehr unterschiedlich: Reaktionen, die bei Extremwetter funktionieren, reichen bei Cyberangriffen oft nicht mehr aus. Weiterhin haben gezielte Attacken auf kritische Infrastrukturen über den bloßen (Zer-)Störungseffekt hinaus oft auch strategische Bedeutung.
Die Tagung Hybride Bedrohungen für kritische Infrastrukturen beleuchtet daher im breiten Feld dieser Problemlagen Präventions- und Bewältigungsansätze für Ausfälle durch Cyberangriffe und Extremwetter-Ereignisse aus verschiedenen Blickwinkeln, inklusive der Perspektive von Sicherheitsbehörden und -unternehmen, Infrastrukturbetreibenden und der Forschung. Eine Einführung in das Thema gibt Prof. Dr. Christian Reuter (Wissenschaft und Technik für Frieden und Sicherheit (PEASEC), TU Darmstadt) und weitere Impulse setzt Dr. Nina Gerber (Arbeits- und Ingenieurpsychologie, TU Darmstadt) in der Betrachtung von konkreten Gemeinsamkeiten und Unterschieden der beiden Bedrohungsszenarien. In der anschließenden Podiumsdiskussion sprechen Dr. Marco Ghiglieri (SICHER3 GmbH & Co. KG), Kirstin Scheel (Fraunhofer SIT, ATHENE-SecUrban), Jasmin Haunschild (PEASEC, emergenCITY, ATHENE-SecUrban) und Dr. Verena Zimmermann (Arbeits- und Ingenieurpsychologie, TU Darmstadt, ATHENE-SecUrban, GRK) miteinander, moderiert von Christian Reuter.
20.06.2022 | 17:30 Uhr bis 19:00 Uhr Schader-Forum | Goethestr. 2 | 64285 Darmstadt Anmeldung zur Tagung über die Schader Stiftung hier.
Weitere Informationen sowie das Programm gibt es auf der Website der Schader Stiftung und für weitere Fragen ist Tatiana Soto Bermudez die Ansprechpartnerin der Schader-Stiftung.