Gastvortrag zu Hitzewellen und Elektrizitätsinfrastruktur in Städten des globalen Südens und Nordens
emergenCITY Gastwissenschaftler Avikal Somvanshi spricht am 19. Juli um 13 Uhr am Campus Lichtwiese der TU Darmstadt
emergenCITY Gastwissenschaftler Avikal Somvanshi spricht am 19. Juli um 13 Uhr am Campus Lichtwiese der TU Darmstadt
Auf Einladung von emergenCITY-PI Annette Rudolph-Cleff verbringt der indische Umweltaktivist und renommierte Wissenschaftler Avikal Somvanshi, Leiter des Urban Lab am Centre for Science and Environment in Neu-Dehli, den Juli in Darmstadt, um sich mit emergenCITY-Forschenden auszutauschen.
Somvanshis Forschungsschwerpunkt liegt auf dem Verständnis des adaptiven thermischen Komforts bei der tropischen Bevölkerung und dessen Nutzung als Instrument zum Aufbau von Klimaresilienz in den Städten des globalen Südens. Der Preisträger des Berkeley Prize Architectural Design Fellowship, der einen akademischen Hintergrund in Applied Urban Data Science und Architektur mitbringt, setzt sich jenseits seiner wissenschaftlichen Arbeit auch aktiv für die Beachtung der Forschungsergebnisse in nationalen Politiken Indiens ein. Außerdem ist er Mitglied in mehreren nationalen und internationalen Ausschüssen zu Fragen der nachhaltigen Gestaltung und des Lebensraums, darunter auch im Bureau of Indian Standards sowie Jurymitglied des Berkeley Prize Essay Contest 2019.
Somavanshis aktuelle Forschung befasst sich unter anderem mit der Messung des Einflusses von Hitzevorkommnissen auf den Elektrizitätsverbrauch in Neu Dehli und dessen Bewertung für den Gebäudebestand der Stadt. Diese Arbeit wird Somvanshi am Mittwoch, den 19.07. um 13 Uhr unter dem Titel “A midsummer nightmare - Urban energy consumption and the twin challenge of rising urban heat and heat waves“ vorstellen und lädt Interessierte zum Austausch in den Fachbereichssaal des Fachbereichs Architektur ein.
Ausgangspunkt für Somvanshis Vortrag ist die Herausforderung für Strominfrastruktur durch die zunehmende räumliche und zeitliche Ausbreitung von Hitzewellen. Diese steigern die Nachfrage nach Elektrizität und erschwert nicht nur die Dekarbonisierung des Stromsektors. Auch jede Störung der Strominfrastruktur hat so kaskadenartige Auswirkungen und ganze Städte und Regionen können zum Erliegen kommen. Obwohl es sich hierbei um weltweite Probleme handelt, werden die Auswirkungen je nach Infrastruktur der Städte, der Klimazone, in der sie liegen, und dem sozioökonomischen Hintergrund der dort lebenden Menschen unterschiedlich sein: In den gemäßigten Regionen der Welt ist die städtische Elektrizitätsinfrastruktur zwar flächendeckend, aber nicht für die bevorstehende große Hitze ausgelegt. In den tropischen und subtropischen Regionen hingegen ist die städtische Elektrizitätsinfrastruktur zwar relativ besser gegen Hitze geschützt, aber nicht flächendeckend und anfällig für nicht hitzebedingte Ausfälle. So unterscheiden sich auch die Strategien zur Anpassung und Widerstandsfähigkeit in, die es gegen das Risiko von Hitzestress für städtische Systeme zu entwickeln gilt, zwischen Städten des globalen Nordens und Südens zwar; es gibt jedoch durch die unterschiedlichen Ansatzpunkte eine enorme Möglichkeit des gegenseitigen Lernens.
Mittwoch,
19.07.2023, 13.00
Avikal Somvanshi
Centre for Science and Environment, Neu Dehli, India
„A midsummer nightmare - Urban energy consumption and the twin challenge of rising urban heat and heat waves“
Fachbereichssaal
El-Lissitzky-Straße 1, 64287 Darmstadt; L3 01/51