Informatik-Professor Florian Müller ist Mitte Oktober als assoziierter PI im LOEWE-Zentrum emergenCITY aufgenommen worden. Seit Anfang September ist der Wissenschaftler Assistenzprofessor für Mobile Mensch-Computer-Interaktion im Fachbereich Informatik an der TU Darmstadt und leitet dort das Fachgebiet Urban Interaction. Zuvor war er Post-Doc an der Ludwig-Maximilians-Universität in München.
In seiner Forschung konzentriert er sich auf die Themenbereiche Extended Reality (XR) und Künstliche Intelligenz (AI). Seine Vision: Eine nahtlose mobile Interaktion in und mit der physischen Welt zu gestalten, in der digitale Informationen, AI und die Umgebung in einer erweiterten Realität zusammenfließen. Dabei liegt sein Fokus auf körperzentrierten Interaktionstechniken, die eine genaue und effiziente Interaktion in mobilen Kontexten ermöglichen. „Ich bin mir sicher, dass wir in zehn Jahren nicht mehr mit textbasierten Schnittstellen wie bei ChatGPT mit AI-Systemen interagieren wollen“, erklärt der Forscher. „Speziell in Gefahrensituationen kostet das Schreiben, Lesen und Verstehen von Texten zu viel Zeit.“
AI-basierte Interaktionstechnologien: „Wie ein Partner, der auf mich achtet“
Vielversprechend für die Zukunft seien komplexe AI-Anwendungen wie Foundation Models, die große Datenmengen miteinander verknüpfen, um Zusammenhänge schneller zu erkennen. Sie können beispielsweise vielfältige Sensorinformationen auswerten und uns dabei unterstützen, Dinge zu verstehen, die wir selbst nicht sofort erfassen können. Sie könnten auch dabei unterstützen, sich in überfordernden Situationen wie Notfällen auf das Wesentliche zu konzentrieren. „AI-Systeme können zu einem Partner oder eine Partnerin werden, die auf mich achten, lernen und mich unterstützen“, erklärt er seinen Bezug zu den Themen bei emergenCITY.
„Im Moment ist meine Forschung sehr abstrakt. Durch die Zusammenarbeit mit emergenCITY erhoffe ich mir, herauszufinden, wie Interaktionstechniken in konkreten Situationen, beispielsweise Notfällen, funktionieren könnten.“
Zudem freue er sich auf zukünftige Kollaborationen mit Wissenschaftler:innen aus verschiedenen Fachbereichen. Aktuell ist er dabei seine eigene Gruppe, das Urban Interaction Lab, aufzubauen.