Wie funktioniert eigentlich der Rückbau von Atomkraftwerken und worauf gilt es dabei zu achten? Dieser Frage geht Galileo am Beispiel des sich im Rückbau befindenden AKWs Greifswald nach. Weil die Strahlenbelastung auch nach Entfernung der Brennstäbe weiterhin unter sensibler Beobachtung steht, kann es hilfreich sein, auch Robotersysteme beim Rückbau einzusetzen.
Ab Minute 04:40 des Beitrags besucht Galileo das Robotik-Team der TU Darmstadt und die zwei Rettungsroboter DRZ Tim und emergenCITY Scout beim European Robotics Hackathon. Dieser Wettbewerb, bei dem internationale Forschungsteams den aktuellen Entwicklungsstand ihrer robotischen Systeme testen können, findet im AKW Zwentendorf in Österreich statt. Die Anlage wurde fertig gebaut, jedoch nie in Betrieb genommen, da ein Volksentscheid die gegen die Inbetriebnahme stimmte. Jetzt dient sie als Forschungszentrum und Übungsareal für Sicherheitstrainings.
Kevin Daun, Doktorand an der TU Darmstadt im Fachgebiet Simulation, Systemoptimierung und Robotik, erklärt im Beitrag, warum er und das neun-köpfige Team sich für die Entwicklung der beiden Roboter einsetzen: „Unser Ziel ist es, Robotersysteme zu entwickeln, die das Leben für Menschen einfacher, sicherer und effizienter gestalten. Damit wollen wir Menschen, die gefährliche Aufgaben übernehmen, von Gefahren befreien.“
Mithilfe von Sensoren können die Roboter Scout und Tim beispielsweise eine Strahlenkarte erstellen, per Kamera Informationen zu verletzten Personen liefern oder auch versteckte Strahlungsquellen finden und Ventile schließen. Das unwegsame Gelände eines Atomkraftwerks mit seinen dicken Betonmauern und Stahltüren bildet dabei Herausforderungen, die Tims Kettenfahrwerk und Scouts stabile Funkverbindungen erfordern.
Vier Jahre lang arbeitet das Forscherteam bereits an der Entwicklung, zusammen mit emergenCITY und dem Deutschen Rettungsrobotik Zentrum, und konnten nicht nur den Einsatz im Beitrag erfolgreich meistern. Die beiden Roboter konnten in den vergangenen Jahren mehrfach schon bei Wettbewerben überzeugen: So gewann das Team den diesjährigen RoboCup Rescue German Open Wettbewerb und überzeugte mehrfach bei den RoboCup Weltmeisterschaften. Beim Robotikwettbewerb im Kernkraftwerk in Zwetendorf lieferte das Team die „Beste autonome Strahlungskartierung“.
Den gesamten Beitrag gibt es in der Galileo Mediathek zum Nachschauen. Berichte zum Verlauf des diesjährigen EnRicH – European Robotics Hackathon und der RoboCup Weltmeisterschaft gibt es auf der emergenCITY-Website.