emergenCITY freut sich, einen Vortrag mit Henrik Lund, einem der Top-Wissenschaftler im Bereich der Ingenieurwissenschaften, als Teil unserer Distinguished Lecture Series ankündigen zu können. Lund ist derzeit Professor für Energieplanung an der Universität Aalborg und wird in seinem Vortrag an der TU Darmstadt die neuesten Erkenntnisse über die Theorie, das Konzept und die Anwendung intelligenter Energiesysteme basierend auf der dritten Auflage seines Buches „Renewable Energy Systems“ vorstellen.

Titel: „New Insights into Smart Energy Systems. Theory, Concepts and Applications”

Datum: Donnerstag, 30. Januar 2025, 14:00

Referent: Henrik Lund, Professor für Energieplanung an der Universität Aalborg, Dänemark

Ort: [S3 20 Raum 18](https://www.tu-darmstadt.de/universitaet/campus/stadtmitte_3/index.de.jsp), Campus Stadtmitte, TU Darmstadt
Über den Vortrag:

Der Vortrag präsentiert neue Erkenntnisse zum Konzept, die Theorie und die Anwendung von intelligenten Energiesystemen. Das Konzept wurde 2012 eingeführt und erhielt kurz darauf eine wissenschaftliche Definition. Im Gegensatz etwa zum Smart-Grid-Konzept, das den Fokus allein auf den Stromsektor legt, beziehen intelligente Energiesysteme das gesamte Energiesystem in ihren Ansatz ein, um geeignete Wege zur grünen Transformation zu identifizieren. Auf der Grundlage der 3. Auflage von „Renewable Energy Systems“ wurde eine Theorie mit zwei Hypothesen zu intelligenten Energiesystemen formuliert. Erstens, dass man einen ganzheitlichen und sektorübergreifenden Ansatz für intelligente Energiesysteme wählen muss, um die besten Lösungen für einen erschwinglichen und zuverlässigen Übergang des Energiesystems in eine CO₂-neutrale Gesellschaft zu finden. Zweitens sollten Studien zu Teilsektoren (unabhängig davon, ob sie die Rolle einer bestimmten Technologie oder die Rolle einer Region oder eines Landes untersuchen) darauf achten, die Rolle zu bestimmen, die sie im Kontext des gesamten Systemübergangs spielen, und nicht auf die Dekarbonisierung des Teilsektors für sich allein abzielen. Das Konzept und die Theorie wurden auf die Analyse des Bedarfs an Energiespeicherung und Stromausgleich in einer zukünftigen klimaneutralen Gesellschaft angewendet. In fünf Smart Energy System Integration Levels (SESIL), die von einem reinen Elektrizitätssektor zu einem vollständig integrierten System aus Elektrizität, Wärme, Kälte, Industrie, Verkehr und Materialien führen, werden die optimalen Investitionen in Speicher und die daraus resultierenden Einschränkungen ermittelt. Es wird veranschaulicht, wie die insgesamt kostengünstigste Lösung nur in einem vollständig integrierten intelligenten Energiesystem mit erschwinglichen Arten der Energiespeicherung und geringen Einschränkungen gefunden wird, die bei einem Ansatz, der nur den Stromsektor berücksichtigt, nicht möglich sind.

Über den Referenten

Henrik Lund ist Professor für Energieplanung an der Universität Aalborg, Dänemark. Er hat einen PhD in der Implementierung nachhaltiger Energiesysteme (1990) und einen Dr. Techn in Choice Awareness and Renewable Energy Systems (2009). Henrik Lund ist ein weltweit anerkannter Spitzenforscher. Er wird seit 10 Jahren in Folge in der Liste der ISI Highly Cited Researchers geführt und gehört damit zu den weltweit führenden 1 % der Forschenden im Bereich der Ingenieurwissenschaften. Außerdem steht er auf der Stanford-Liste der 2 % der führenden Wissenschaftler:innen. Er ist Mitglied der Dänischen Akademie der Technischen Wissenschaften (ATV) und wurde mit dem Royal Order of Chivalry of the Dannebrog ausgezeichnet. Seit 15 Jahren ist Henrik Lund Chefredakteur der renommierten Elsevier-Zeitschrift Energy mit jährlich mehr als 15.000 Beiträgen sowie Gründungsredakteur der Zeitschrift Smart Energy. Er ist Autor von mehr als 500 Büchern und Artikeln, darunter das Buch „Renewable Energy Systems“. Er ist der Architekt der fortschrittlichen Energiesystem-Analysesoftware EnergyPLAN, einer weltweit eingesetzten Freeware, die die Grundlage für mehr als 300 von Fachleuten begutachtete Zeitschriftenbeiträge auf der ganzen Welt bildet.

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