Die Unterstützung einer resilienten digitalen Stadtgesellschaft ist nicht nur eine technologische Herausforderung, sondern hängt stark von der Bereitschaft der Bevölkerung ab, an Lösungen mitzuwirken und sich auf kommunaler Ebene selbst zu organisieren. Während dies in der Vergangenheit ein analoger Prozess war, nutzen Menschen heute Kollaborations- oder Messenger-Apps. Die Mission erforscht, wie Bürger*innen im Alltag und in Krisenzeiten in ihrer Nachbarschaft kommunizieren und zusammenarbeiten können. Durch dezentrale Ad-hoc-Konnektivität und unterbrechungstolerante Vernetzung (DTN) werden physische Bewegungen genutzt, um besser mit IKT-Ausfällen und unterbrochener Konnektivität umzugehen. Demonstriert wird das Vorhaben durch eine Forschungsplattform in Form einer praxistauglichen App.

Forschungsfrage

Wie kann eine digitale Infrastruktur es Bürger*innen einer urbanen Nachbarschaft ermöglichen, sich im Alltag selbst zu organisieren, um diese erlernten Kommunikationswege auch im Krisenfall weiter zu nutzen? Wie können wir diese digitale Infrastruktur so gestalten, dass sie resilient, sicher und benutzbar auf IKT-Ausfälle reagiert?

Programmbereiche in der Mission

  Stadt und Gesellschaft (SG)

Um Krisenverhalten zu verstehen, betrachten wir, wie sich historische und aktuelle Formen der Freiwilligenarbeit auf zukünftige Krisen auswirken. Das Potenzial für digitale Selbstorganisation und Beteiligung muss durch Vertrauen und Sicherheit unterstützt werden. Städtische Krisen-Governance muss sich auf eine Koordination konzentrieren, die es den Bürger*innen ermöglicht, sich an der Krisenbewältigung zu beteiligen. Unser Forschungsfokus richtet sich auf die Bereitschaft zur Krisenvorsorge, auf Vertrauen, Mechanismen der Selbstorganisation und Auswirkungen des IKT-Ausfalls auf digitale Gesellschaften.

Team: Michèle Knodt Christian Reuter Gerrit Hornung Jens Ivo Engels Eva Platzer Jan-Philipp Muttach Katharina Kleinschnitger Nadja Thiessen Steffen Haesler

  Information (INF)

Schon jetzt organisieren sich Bürger*innen in Krisen digital, z. B. in Spontanhelfer*innen-Gruppen in den Sozialen Medien. Daher liegt es nahe, diesen Prozess mit geeigneten Tools zu unterstützen. Eine App, die Kommunikation bei Internetausfällen auch weiter ermöglicht, erzeugt neue Anforderungen an Nutzer*inneninteraktionen jenseits des Online-Offline Dualismus.

Team: Christian Reuter Mira Mezini Lars Baumgärtner Ragnar Mogk Steffen Haesler

  Kommunikation (KOM)

Um den dynamischen Anforderungen von Selbstorganisation gerecht zu werden, rücken resiliente Kommunikationskanäle in den Fokus, die ohne zentrale Infrastruktur funktionieren, aber nichtsdestotrotz jederzeit einsatzbereit sind - bei Bedarf auch spontan. Ein Forschungsschwerpunkt liegt dabei in der zuverlässigen Zuordnung von realen Personen zu den digitalen Identitäten innerhalb der App, um auch bei digitaler Nachbarschaftshilfe eine vertrauensvolle Kommunikation zu ermöglichen.

Team: Matthias Hollick Florentin Putz

  Cyber-Physische Systeme (CPS)

Ist durch ein kritisches Ereignis die Strom- und Wasserversorgungsinfrastruktur beschädigt, wird das Versorgungssystem am Rande des stabilen Bereichs betrieben. Hier kann zusätzliche Belastung das System zum Zusammenbruch bringen, z.B. durch plötzlich erhöhten Ressourcenverbrauch zum Anlegen von Vorräten. Deshalb wird untersucht, wie Bürger*innen durch Rückgriff auf Ressourcen aus unkonventionellen Quellen und kooperatives Teilen von Gütern den Bedarf verringern und das Versorgungssystem entlasten können.

Team: Peter Pelz Kevin Logan

© Rosel Grassmann
© Rosel Grassmann

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© Florentin Putz
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© Sascha Mannel/Lea Holaus
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