Welche Rolle spielt Cyber-Kriegsführung in militärischen Konflikten? Und welches Risiko besteht derzeit für einen Cyber-Angriff auf wichtige IT-Systeme und Kritische Infrastrukturen in Deutschland?

Im Krieg Russlands gegen die Ukraine wird auch das Internet zum Schlachtfeld. Zwar gab es bisher nur wenige „harte“ Cyber-Attacken auf kritische Infrastrukturen, jedoch können Cyber-Angriffe beispielsweise zur Vorbereitung physischer Angriffe und im Rahmen einer hybriden Kriegsführung erfolgen.

Einen offenen Cyber-Angriff Russlands auf EU Staaten und auf Deutschland hingegen halten Forschende im Moment für eher unwahrscheinlich. Dennoch müsse die Gefahr im Netz ernst genommen werden, so warnt Sicherheitsforscher und emergenCITY-Wissenschaftler Professor Christian Reuter. Denkbar sind beispielsweise auch selbstständige Angriffe patriotischer Hacker, die sich für Sanktionen des Westens rächen wollen. „Es ist nicht so, dass wir uns zurücklehnen können, sondern wir müssen die Lage ganz genau beobachten, um Auffälligkeiten zu identifizieren und auch im Zweifel schnell eingreifen zu können“, so Reuter.

Eine Einschätzung der Lage im Cyberraum gibt Professor Reuter in mehreren Interviews. In den Zeitungen Die Rheinpfalz, Frankfurter Rundschau und Frankfurter Allgemeine Zeitung spricht er über drohende Gefahren, Deutschlands Schwachstellen und Möglichkeiten zur Gegenwehr.